Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke besuchte Weißenburg
Schon am Telefon sagte Kristine Lütke MdB „Ich freue mich auf Weißenburg.“ Dann stand sie vergangene Woche am Ludwigsbrunnen und schaute auf das Gotische Rathaus und die imposanten Bürgerhäuser in der Altstadt. „So schön hatte ich das nicht mehr in Erinnerung. Als Schülerin war ich das letzte Mal in der Innenstadt!“
Aber zuerst ging es ins Industriegebiet. Frau Lütke wollte sich über ein innovatives Unternehmen informieren. „Ich wollte mehr über die LED-Technik und vor allem über das enorme Einspar-Potential erfahren.“ Bei Peter Berschneider, dem Geschäftsführer von „Dotlux“ erfuhr sie alles - auch, wie wichtig die Leuchtdioden heute sind. „Wo wollen Sie denn heute als Unternehmer noch sparen? Das ist sehr schwierig in einem Produktionsprozess, aber relativ einfach bei der Beleuchtung.“
Frau Lütke ist selbst Unternehmerin. Sie hat Soziale Arbeit und Gerontologie studiert und leitet seit 2007 die Seniorenbetreuung und -pflege „bei St. Otto“. Sie ist für rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 69 Bewohner verantwortlich. „Ich kenne die Probleme der Selbstständigen sehr gut und kann vieles aus eigener Erfahrung nachvollziehen.“ Immer wieder kam die aufwändige Bürokratie in Deutschland zur Sprache. Herr Berschneider schilderte eindrücklich die Herausforderungen seines Unternehmens, das den Sprung vom Start-up zum erfolgreichen Mittelständler gemacht hat. Aber der Alltag hat für ihn immer wieder Überraschungen parat, die er als überbürokratisch bezeichnet. Frau Lütke zeigte das, „wie wichtig es ist, dass wir endlich die Rahmenbedingungen für kleine und mittelständische Unternehmen verbessern, ob nun beim überbordenden Papierkrieg oder der Unternehmensbesteuerung. Ich setze mich als Abgeordnete dafür ein, dass wir hier modernisierend an den Stellschrauben drehen!“
Immer wieder klang es bei dem erfolgreichen Fabrikanten durch, dass es keinen Spaß mehr macht, Unternehmer zu sein. „Ich werde meinen Kindern nicht empfehlen, sich selbstständig zu machen!“ Diese negative Stimmung sollte die politisch Verantwortlichen nachdenklich machen, gerade der Mittelstand wird in Sonntagsreden immer hochgelobt und als eine Voraussetzung unseres Wohlstands genannt. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Das war für die Abgeordnete nicht schwer zu erkennen. Für sie ist klar: „Die Politik sollte weniger erschweren und verhindern. Politik muss mehr ermöglichen. Gerade in herausfordernden Zeiten wie heute, sind wir dringend auf unternehmerische Kreativität und die Schaffenskraft unserer Unternehmerinnen und Unternehmer angewiesen. Sie tragen durch ihr Know How und ihren Einsatz in großem Maße dazu bei, dass Probleme gelöst werden.“
Die Debatte wurde lebhafter und spontan entschloss sich Peter Berschneider, mit zum Liberalen Stammtisch zu gehen. Im Kellergewölbe von Lu & Lorenz ging es in einen heftigen Wortwechsel. Klar war: Der Mittelstand ist hochgelobt, aber es wird zu wenig für ihn getan. Frau Lütke ist fest entschlossen, die Quintessenz des Gesprächs mit nach Berlin in die parlamentarische Arbeit mitzunehmen. Sie betonte: „Die Betriebsführung war hochspannend und erkenntnisreich für mich“, die Ausführungen von Peter Berschneider zeigten ihr auch wieder, dass „man als Unternehmer Verantwortung übernehmen muss - für die eigenen Mitarbeiter und die Gesellschaft. Das müssen wir endlich wieder mehr wertschätzen.“
Dr. Hermann Drummer, der örtliche FDP Vorsitzende, bedankte sich bei Kristine Lütke und bekräftigte, dass die Basis hier vor Ort an dem Thema dranbleiben wird. „Am 8. Juni wird die Parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium, Frau Katja Hessel, den Liberalen Stammtisch in Weißenburg besuchen und dann werden wir über das Steuersystem sprechen.“ Thomas Geilhardt, Kreisvorsitzender und Mitglied des Landesvorstands, wird sie zuvor treffen und versprach, sie entsprechend auf das Anliegen der Weißenburger FDP vorzubereiten.